Internationaler Frauentag


Diesem Tag stehe ich persönlich zwigespalten gegenüber (zumal an dem Tag viele Männer das Wort ergreifen, für die Rechte der Frauen einstehen und am nächsten Tag wieder breitbeinig in der Ubahn sitzen).

Einerseits ist er (welch Ironie) mehr als wichtig. Die Belange der Frauen werden Jahr um Jahr nach hinten geschoben.
Politik und Medien propagieren in einer Tour die Gleichstellung der Frau. Wir haben 2021 und es gibt nach wie vor Benachteiligung für Frauen, wo man hinsieht. Dabei sind die Gehälterunterschiede nur die offensichtlichsten. Und ja, ich mache auch nicht alles richtig.

Auch so Aussagen wie: "Wie? Dein Mann macht das? Na das ist ja mal ein Toller." sind doch nur ein Anzeichen dafür, wie verankert das weib­liche Rollenbild in unseren Breitengrad noch ist. Dafür ist so ein Tag notwendig. Andererseits halte ich diesen Tag für heuchlerisch und so typisch deutsch. Im Endeffekt macht er nichts anderes, als wieder auf die Frau explizit zu verweisen. "Kuckt her! Das gibt es auch noch!" nur um am Tag darauf wieder mit dem alten Stiefel fortfahren zu können. Das ist wie 50 Cent bei Flixbus für den CO2 Ausgleich zu berappen und sich dann gut fühlen, dass man ja was für die Umwelt gemacht hat. Und so geht das nicht. Es muss eine Selbstverständlichkeit sein, dass Gleichheit in allen Belangen existiert. Und wenn für den einen "Pussy" als Schimpfwort gilt, dann ist er einfach nur ein Pimmel!

Also schafft diesen Tag meinetwegen ab, aber dann führt ihn 365 Tage ein. Das ist überfällig.

Vielleicht kennt der eine oder andere die Telefonate mit meiner Mum, die ich hin und wieder auf Facebook oder Twitter postete. Eben diese Mum sagte mir einmal, dass sie solche Tage blöd findet. Vor allem den Muttertag. Sie sagte dann immer: "Ich bin das ganze Jahr Mutter, warum muss ich heute daran erinnert werden? Die Hilfe im Haushalt kann ich das ganze Jahr über brauchen."

So genug für heute. Ich back jetzt n Apfelkuchen.