Valentinstag


„Ey Cheffe!“
„Wat’n?“
„Wir hatten jetzt schon ne Weile nix zu feiern mehr. Wie soll denn da der Pöbel sein Geld zum Fenster rausschmeissen, wenn er keinen Anlass hat?“
„Es kommt doch gleich Fasching! … Aber du hast Recht. Geld muss immer im Fluß sein. Mmh! Was sagt die Bibel? Kann man da was dämliches verwursten?“
„Ne!“
„Dann erfinden wir halt irgend nen Rotz! Muss aber richtig Ärger verursachen wenn man nicht mitmacht oder ihn vergisst!“

So oder so ähnlich stelle ich mir die Geburtstunde des Valentinstages vor.

Liebe Kulturbegeisterte und Feiertagswütige,

Kaum ist mal eine Woche lang kein Feiertag in Bayern, muss man auf biegen und brechen irgendeinen Murks dazwischen keilen, damit man auch ja nicht Geld auf seinem Konto behalten muss. Für die Berliner ist es in Ihren Blumenbuden, die an jeder Ecke neben Nagelstudios parken mal eine willkommene Abwechslung, Kundschaft begrüßen zu können, schafft aber im großen und ganzen mehr Unfrieden, als Liebe. Und das sollte dieser Tag doch eigentlich vermitteln.

Die westliche Welt ist nämlich unfähig, ohne entsprechende Festivität die Liebe zu seinem/ihrem Nächsten mitzuteilen. 364 Tage im Jahr dümpelt die Gesellschaft nebeneinander her, ja man duldet sich höchstens. Doch an einem Tag im Jahr, ja da gibt’s Blumen, da wird womöglich auf Beischlaf spekuliert. Ähnlich wie bei dem während des im dritten Reichs erfundenen Muttertag (Beitrag wird folgen folgen) hat man an diesem einen Tag die Gelegenheit, seine 364 Tage Arschloch sein wieder gut zu machen.
Und der Valentinstag könnte deutscher eigentlich nicht sein. Er ist so typisch Deutsch. „Liebe“ als Termin im Kalender eintragen zu können. Dass der Valentinstag keine deutsche Erfindung ist, macht mich daher äußerst stutzig, verwundert mich jedoch nicht, dass wir ihn adaptiert haben.
Glaubt mir: Wenn der Deutsche seinen Todestag erfahren könnte, wäre er der glücklichste Mensch auf Erden, da er so wesentlich effizienter planen und vorsorgen könnte.
So bleibt ihm nichts anderes übrig als seine Emotionen zu terminieren.
Und ausgerechnet an diesem Tag rennen Sie alle in die Blumenbude und kaufen ein bisschen was von diesem und ein bisschen was von jenem.
„Was kosten die Rosen? OK... Ach dann nehm ich das Kraut für 3€, das wird schon passen. Rosen sind je eh so einfallslos. "Können Sie noch ein Kärtchen mit ranmachen. Ich hab leider echt keine Zeit mehr zum Shop gegenüber zu gehen. Schreiben Sie am Besten rein:

‚Ich find dich toll… Du.
Dein, XXX‘

Passt, oder!?“

Der/die Blumenverkäufer/in nickt geldgierig und schon geht es wieder weiter mit dem nächsten botanischen Versager, wie mich.

Und wehe, Ihr vergesst den Valentinstag, weil euer Hund den Kalender gefressen hat! 
Ich bin wirklich neugierig ob dieser Tag seinen "angeblichen Zweck" erfüllt. Wie oft ist es wohl hinter verschlossenen Türen schon passiert, dass der Valentinstag Zwitracht sähte?

"Aber Schatz, ich habe doch an die Blumen gedacht!"

"JA, ABER IST EIN GRABGESTECK!"

Man weiß es nicht man weiß es nicht.

 

„Ey Cheffe!!!“
„Was?“
„Hat geklappt. Die machen den Scheiss wirklich!“
„Meine Rede! Und jetzt hopphopp! Schmelz die Weihnachtsmänner ein, bald ist Ostern!“